„ NIEMALS IN MEINEM LEBEN HABE ICH MEIN HAUS VERLASSEN. ICH BIN VON GELEHRTEN ERZOGEN WORDEN. ICH WAR DIE TOCHTER DES KÖNIGS VON ISRAEL…”

 

Asenath Barzani

Asenath Barzani

Asenath Barzani ist als Tochter von Samuel Halevi Ben Nathanel Barzani im Jahr 1590 nach Christi in der kurdischen Stadt Mossul, im Süden Kurdistans geboren. Ihr Vater Tannaim Samuel ist ihr Lehrer geworden und hat ihr die Kabbale gelehrt und hat sie von allen täglichen Aufgaben im Haushalt befreit, die die anderen jungen Frauen in ihrem Alter erledigen mussten. Asenath Barzani hat ihr Leben dem Studium und dem Bewahren des heiligen Wortes gewidmet. Asenath ist von Rabbi Tizah Firesotne in „Die Weisheit der Frauen wieder herstellen“ – Seite 112- zitiert „ Niemals in meinem Leben habe ich mein Haus verlassen. Ich war die Tochter des Königs von Israel… Ich bin von Gelehrten erzogen worden. Ich bin von meinem verstorbenen Vater verwöhnt worden. Er hat mir all das himmlische Wissen beigebracht.“

Es ist interessant, dass Asenath ihren Cousin Jakob Ben Abraham geheiratet hat. Ihr Vater hat es erreicht, dass sie sich der religiösen Arbeit widmen konnte, sodass sie in ihren Studien nicht von häuslichen Pflicht abgelenkt worden ist. Sie und ihr Mann Jakob haben zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter bekommen.Nach dem Tod ihres Mannes, war es Asenath, die in Mossoul die Yeshiva geleitet hat, sie hat die Torah in Kurdistan gelehrt, bis ihr Sohn das passende Alter erreicht hatte und der Chef der Yeshiva geworden ist. Die modernen Wissenschaftler betrachten sie als die erste Rabbinerin im jüdischen Leben wegen ihrer Rolle als Chef der Yeshiva im Süden Kurdistans. Asenath ist im Jahr 1670 im historischen Amed, im Süden Kurdistans gestorben. Ihr Grab war und ist ein Pilgerort für die Juden, auch bis zum heutigen Tag.

 

Samuel Barzani

Samuel Barzani

Heute wird Asnath Barzani nicht nur als die erste weibliche Rabbinerin in der jüdischen Religion (judaïsme) betrachtet, ihre Geschichte ist das älteste Dokument über die Rolle der kurdischen Frauen in der Geschichte, und sie wird in Israel, Kurdistan und in den jüdischen-kurdischen Archiven lebendig gehalten. Asenath Barzani zeigt die Rolle der Frauen in der kurdischen Gesellschaft seit Jahrhunderten. Ihre Geschichte als Frau und Philosophin ist wichtig für die kurdischen und jüdischen Frauen, und sie werden sich dessen erinnern nicht nur in der Gegenwart sondern auch für die zukünftigen Generationen.

Asenath Barzani hat den Namen Tanna’ìt bekommen. Diese Bezeichnung ist ein rabbinisches Diplom, aber sie ist nicht mit dem Titel „Rabbiner“ gleich zu setzen- Da ihr Vater als solcher bezeichnet wurde aber nicht als Rabbiner, muss man bemerken, dass im Kurdistan des XVI-ten und XVIII-ten Jahrhunderts, der Rabbiner sich als Tannaim (Tanna’it ist die weibliche Form) präsentierte. Letztendlich ist es wahrscheinlich dass Asnath Barzani die erste Rabbiner-Frau gewesen ist, während Regina Jonas (1902-1942) die erste Frau ist, die Rabbinerin genannt worden ist.