Es ist die höchste Zeit, dass jemand die verrückten Träume von Erdogan im Interesse des Menschen und der Menschheit aufhält!

Im Licht der derzeitigen Erkenntnisse und der einleuchtenden Warnung kann dann niemand nach dem Beispiel der Nürnberger Prozesse sagen: „Ich habe es nicht gewusst“.

KOBANE-AZAZ

Alle Spieler für einen eventuellen 3. Weltkrieg sind schon am Spielplatz.

Selbst anerkannte Experten für den mittleren Osten wurden durch den Abschuß des russischen Flugzeuges überrascht, welches am 24.11.2015 nur für 17 Sekunden den türkischen Luftraum durchflog.

Noch am 15.11.2015 haben sich alle Spieler, die das heutige Geschehen bestimmen, zu einem G20 Summit in Antalya getroffen, vor Beginn der Konferenz haben sie eine Schweigeminute für die 130 Opfer des Pariser ISIS Massakers am 13.11.2015 abgehalten! Der Schwerpunkt dieser Konferenz waren ausnahmsweise nicht die sichtbaren ökonomischen Fragen der Welt, sondern der Kampf gegen ISIS, die Konferenz G20 wurde durch den Angriff der ISIS gegen die französischen Zivilisten gezeichnet.

Wir werden es wohl nicht erfahren, was sich während der G20 Konferenz zwischen den USA und der Türkei abgespielt hat und was entschieden wurde!

Aber wir wissen, dass die Türkei dem Anschein nach grünes Licht für den Angriff auf das russische Flugzeug bekommen hat (ob stillschweigend oder verbal, das ist unerheblich). Dass russische Flugzeuge ab und zu mal den türkischen Luftraum verletzen, ist nichts Unbekanntes, genauso, dass die Türkei regelmässig den griechischen Luftraum verletzt. Das ist ein Zustand, der nach dem Wegfall des Warschauer Vertrages in der Welt üblich ist.

Putin und seine Administration waren im ersten Augenblick durch den Abschuss des russischen Flugzeuges sehr überrascht, aber zum Glück für die Menschheit haben sie eine unglaubliche Ruhe behalten und nicht so reagiert, wie es sich Erdogan, seine Strategen und vor allem die, die hinter seinen Entscheidungen stehen, kalkuliert haben. Sie haben eine Antwort des Militärs erwartet, und somit praktisch den Anfang eines nicht nur regionalen Krieges, dessen Reichweite niemand (ausser den Strategen, die das „Spiel“ vorbereitet haben) abschätzen kann.

Man kann hier nicht auf alle Aspekte des Konfliktes im mittleren Osten und in Nordafrika eingehen.

Alles konzentriert sich in letzter Zeit nach Syrien und zwar in ein bestimmtes Gebiet von Syrien.

Um was geht es eigentlich:

Die Türkei war in den Jahren 1999 bis 2011 – und das vor allem unter der Regierung Erdogans – der nächste „Freund“ Assads, beide Herrscher trafen sich auch mit Familien. Erdogan hat in der selben Zeit die Beziehungen zu Saudi Arabien, Qatar und weiteren islamischen Ländern und es sah aus, dass er seinen Einfluß gegenüber den Osmanen ökonomisch erweitern will, und das sogar weitreichender, wie es selbst dem bedeutendsten Sultan, der in zwei Jahren 1516 – 1517 die Grenzen des Osmanischen Reiches auf das zweifache vergrösserte. In diesem Geist freundete sich Erdogan mit Iran an und suchte gemeinsam mit Brasilien eine Lösung für die Konfliktsituation zwischen dem Iran und dem Westen – wegen dem iranischen Kernprogramm.

Nichts auf der Welt geht ohne Geld und Erdogan setzte immer auf das Geld. Zur Verwirklichung seiner imperialen Vorstellungen bemühte er sich, aus der Türkei das Zentrum des islamischen Kapitals und des Transits von Bodenschätzen zu machen, aus welchen die Finanzen der arabischen Ländern stammen. Mit Saudi Arabien und Qatar hatte Erdogan allem Anschein nach einen Vertrag über den Bau von einer Gas- und Erdölleitung durch Syrien in die Türkei und somit nach ganz Europa. Das Erdöl aus Aserbaidschan hatte Erdogan schon gesichert durch die Erdölleitung Ceyhan – Baku und iranischen Gas auch und irakisches Erdöl durch die Erdölleitung Kerkuk – Ceyhan. Es wurde ein Bau der irakischen Gasleitung durch die Türkei einerseits und gemeinsam mit Russland wiederum die Gasleitung über das Schwarze Meer in die Türkei und weiter in den Balkan. Die Türkei sollte faktisch zum Knotenpunkt der strategischen Rohstoffe werden, die für die heutige Menschheit unentbehrlich sind.

Bei seinen Plänen ist allem Anschein nach Erdogan plötzlich auf den Widerstand von Assad gestossen. In der Zeit gab es den arabischen Frühling, in dem er seine historische Chance gesehen hat, Assad abzusetzen und eine Marionette einzusetzen, so wie es unter Osmanischem Reich üblich war und Erdogan glaubte wirklich, dass alles glatt verläuft wie in Lybien. Aus den Händen von Muammar Ghaddafi hat er den höchsten Preis Lybiens erhalten und sechs Monate später hat er ihm buchstäblich das Messer in den Rücken gestossen!

Am 18.09.2012 erklärte Erdogan: „zum Gebet bin ich in Damaskus“ (somit meinte er, dass er Assad absetzt und nach der Tradition des Osmanischen Reiches in der Hauptstadt des eroberten Landes beten wird) und im Oktober des selben Jahres sagte er: „in drei Stunden sind wir in Damaskus“, somit dachte er zweifellos, dass er mit seiner Okkupationsarmee in Damaskus sein wird.

Keine dieser Vorstellungen ist aufgegangen und Syrien ist eine harte Nuss geworden. Um Assad zu beseitigen, hat seine Regierung alles mögliche und unmögliche inszeniert, einschliesslich eines freien Durchganges für alle möglichen islamischen Terroristen aus Russland, Europa, Australien, usw. aber selbst dann sind seine Pläne nicht aufgegangen. Die Anzahl der Spielchen zum Absetzen von Assad und zum Beherrschen der Gas- und Erdölleitungen hat unendliche Möglichkeiten. Die Welt hat erkannt, wozu die heutige Zivilisation gleichgültig, tolerant ist. Wie viele Menschen wurden getötet, wie viele Syrer mussten ihre Heimat verlassen, wie viele Frauen sind zu Prostituierten oder Sexsklavinnen in der Türkei oder arabischen Ländern geworden, und wie viele menschliche Seelen sind im Meer bei der Flucht nach Europa ertrunken, das wissen wir nicht. Aber auf jeden Fall ist es die größte menschliche Tragödie im 21. Jahrhundert.

Eins der größten Hindernisse zum Erreichen von Erdogan’s Zielen haben die Kurden entdeckt, die mit blossen Händen ISIS nicht zu der türkischen Grenze lassen, wo ihre Heimat ist. Sie haben sie nicht gelassen und sie lassen sie nicht! ISIS sollte nach der Order das ganze Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei ausräumen, aber da sind die Kurden daheim. Die Härte der Kämpfe und der Mut der Kurden im Fall der Stadt Kobane hat die ganze Welt gesehen. Wegen des zu erwarteten Fall von Kobane ist Erdogan zur Grenzstadt Gaziantep (türkische Stadt in der Nähe der syrischen Stadt Kobane) gereist, und siegessicher erklärte und freute sich, dass „Kobane jeden Augenblick fällt“, … aber Kobane ist nicht gefallen!

Um zwei kurdische Gebiete zu verbinden, bleibt ein Streifen von 96 km aufzuräumen, zwischen Kobane und Efrin. Die Kurden hätten dieses Gebiet von der ISIS schon längst befreit, aber dieses Gebiet erklärte Erdogan zu seinem Gebiet und sendete wiederholt ein Signal, dass im Falle der Überquerung des rechten Flussufers von Eufrat durch die Kurden, wird gegen sie die türkische Armee eingreifen. Das Gebiet Kobane vom von der ISIS kontrollierten Gebiet trennt gerade nur der biblische Fluß Eufrat. Und das hat Erdogan unverschämt vor der zivilisierten Welt erklärt, vor den Ländern der „Anti-ISIS“ Koalition! Aber niemand von den „Koalitionspartnern“ ist kein bißchen unzufrieden. Mit anderen Worten – Erdogan lässt die Kurden nicht, die restlichen 96 km Grenzgebiet aufzuräumen.

In den letzten zwei Wochen haben die ungehorsamen Kurden trotzdem Eufrat überschritten und dabei von der ISIS eine bedeutende Talsperre Tishrin befreit und rücken weiter vor. Das stört wesentlich die Türkei, weil wenn die ISIS keinen freien Zutritt mehr zur türkischen Grenze hat, gibt es keine Möglichkeit mehr mit der ISIS zu hadeln und es wird keine Möglichkeit geben, eine Gas- und Erdölleitung aus Saudi Arabien und Qatar zu legen.

Es gibt keine Zweifel darüber, dass Iran und Iraq mit Russland Assad unterstützen und es gibt keine Zweifel darüber, dass die Kurden von den USA eine Luftunterstützung haben.

Und was nun?

Saudi Arabien droht bei dem jetzigen Stand der Wirtschaft in 5 Jahren Bankrott. Qatar sieht Dank der fallenden Preise von Erdgas und Erdöl seine Chance in der Gasleitung, dann muss er nicht teuer sein Erdgas in kostenintensiv gekühlten Schiffen ausführen. Die Türkei ist von seinen Nachbarn, das heisst Abnehmern, isoliert. Saudi Arabien, Qatar und der Türkei bleibt nichts anderes übrig, als in den offenen Kampf zu gehen.

„Einfach so“ hat Saudi Arabien am 02.01.2016 den schiitischen Geistlichen Nimr el Nimra öffentlich hingerichtet und am 07.01.2016 haben saudiarabische Flugzeuge die iranische Botschaft in Jemen bombardiert. Weitere Schritte dazu, damit eine langjährige Feindschaft in einem offenen Kriegskonflikt ausartet! Die Spannung zwischen dem Iran, der Assad unterstützt und der Saudi Arabien, die ISIS unterstützt, steigt unglaublich.

Die Spannung zwischen Russland, das Assad unterstützt und der Türkei, die ISIS unterstützt, erreichte den Stand von 1853, das heisst vor russisch-osmanischem Krieg in Sevastopol.

Um die Kontrolle des 96 km Grenzgebietes zu erhalten, hat die Türkei schon einige Lösungen vorgeschlagen: die Errichtung der flugfreien Zone, Unterbringung unter die UNO und Türkei Verwaltung, man könnte dort neue Städte für Flüchtlinge errichten, usw. Alles was geht, nur damit das Gebiet unter keine andere verwaltung fällt, als die der Tärkei oder seiner Diener wie ISIS oder Al Nusra! Erdogan hatte schon mal einen Plan, wie er militärisch in dem Gebiet einschreiten kann und dort bleiben, ähnlich wie in Iraq, wo er ohne das Einverständnis der zentralen Regierung in Bagdad mehrere tausend Soldaten als Polizisten unterhält, um die ökonomischen Interessen der Türkei bezüglich des Erdöls zu wahren. Keine Verbesserungsvorschläge sind bisher aufgegangen und somit ist die Türkei, Saudi Arabien und Qatar in der Enge.

Vor zwei Tagen ist in Ankara der Generalstabschef der US Armee General Joseph Dunford gewesen und sprach unüblich lange sowohl mit dem Generalstabschef der türkischen Armee Hulusi Akar als auch mit dem Regierungschef Ahmet Davutoglu. Aus vertraulichen Quellen hört man, dass der Kern türkischer Forderungen war, das Eindringen kurdischer Kräfte in das Gebiet aufzuhalten und das Gebiet mit türkischen Soldaten von der ISIS „aufzuräumen“. Wenn schon die Türkei die Sicherheit der Zone nicht für sein Geschäft mit der Erdgas- und Erdölleitung garantieren kann, will sie selbst in das „Spiel“ einsteigen, auch um den Preis der Besatzung eines Teils Syriens. Der Türkei, Saudi Arabien und Qatar bleibt nichts anderes! Vielleicht ist auch deswegen Erdogan in der Zeit von 29. – 30.12.2015 nach Saudi Arabien gereist, um vor Mohammed zu knien!

Die öffentliche Hinrichtung des schiitischen Geistlichen spielte sich drei Tage nach dem Besuch Erdogans in Saudi Arabien ab, die Bombardierung der iranischen Botschaft in Jemen etwa 10 Tage später und über weitere eskalierende Ercheinungen, die sich nach dem Besuch abspielten, brauchen wir nicht zu reden.

Mit was ist der General Joseph Dunford unter dem Druck der Dreierkoalition einverstanden gewesen? Soll der türkische Angriff Mitte Februar stattfinden?

Ich frage nur.

Und wenn dem so ist, wissen die USA, über was sie da bei derzeitigem Stand der Dinge zugestimmt haben?

Wenn General Joseph Dunford als Generalstabschef der US Armee den Türken und seinen Verbündeten wirklich irgendeine Zustimmung gegeben hat – egal in welcher Form auch – kann es eine Katastrophe nicht nur lokalen Ausmasses werden.

Jetzt kam die Nachricht, dass in den nächsten Tagen der Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika Joe Biden die Türkei besuchen soll. Reist der Vizepräsident Joe Biden in die Türkei, um Erdogan von seinen Plänen abzubringen, die zu einem Weltkrieg führen können?

Es ist höchste Zeit, dass jemand die wahnsinnigen Träume Erdogans aufhält und das im Interesse des Menschen und der menschlichne Gesellschaft!

Im Licht der derzeitigen Erkenntnisse und der einleuchtenden Warnung kann dann niemand nach dem Beispiel der Nürnberger Prozesse sagen: „Ich habe es nicht gewusst“.